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Farbmanagement (Color Management, CM)

Bilder für Belichtungsservice konvertieren

Bilder sollten in den Farbraum des Ausgabegeräts konvertiert werden. Bei einem Belichtungsservice ist das die Maschine, die digitale Bilder auf Fotopapier belichtet. Digitale Bilder nehmen oft den Weg:

Kamera → RAW-Konverter → Bildbearbeitung → Belichtungsservice

Dank Flatrate (pauschale Kosten für den Anschluss meines Heimcomputers an das Internet) schicke ich meine Bilder über das Internet an einen Belichtungsservice. Man kann sie auch auf ein Speichermedium (CD, DVD, USB-Stick) kopieren und im Fotogeschäft abgeben. Das hat ein Minilab (eigenes kleines Fotolabor) oder leitet die Bilder weiter an einen Belichtungsservice.

In allen Fällen wird das Bild mit einer bestimmten Maschine auf ein spezielles Fotopapier belichtet. Es gibt zwei Möglichkeiten, die zufrieden stellen:

  1. Ich konvertiere die Bilder in einen standardisierten Farbraum und bin zufrieden mit dem Ergebnis
  2. Das Labor sagt mir, welches Profil es will und ich konvertiere es in dieses

Ich favorisiere die zweite Variante. Die erste ist recht ungewiss. Leider wollen die Labors meist sRGB, das nicht den kompletten Farbraum der Belichtungsmaschinen enthält.

Bringt man nicht in Erfahrung, welchen Farbraum man für das Labor nehmen soll, hat man mit sRGB die besten Erfolgsaussichten, alle "Consumer"-Kompaktkameras geben die Bilder so aus. Manche Labore haben Schwierigkeiten mit anderen Farbräumen, sodass sich der Versuch damit kaum lohnt, wird das eingebettete Profil ignoriert, hängt es vom Zufall ab, ob die Farben hinterher gut aussehen.

Der ideale Fall sieht so aus: Der Belichtungsservice hat seine Geräte profiliert und stellt das Profil zum Download bereit. Ich bearbeite mein Bild und konvertiere es anschließend mit Photoshop in dieses Profil. Sagt das Labor, es benutzt eine Fuji Frontier-Maschine, kann ich sie mit deren generischem Profil konvertieren, das auf dem Fuji-Website heruntergeladen werden kann (aktuell unter Service / Farbmanagement, gefunden mit 'frontier profil').

Ein Belichtungsservice sollte optional anbieten, Bilder nicht weiter zu verändern! Optionen wie "Automatisch verbessern" oder ähnlich sollten abgeschaltet werden können.

Andernfalls nützt es nichts, zuhause bei einem Porträt via Gradationskurven einen "weichen" Farbverlauf einzustellen, in der Regel wird der Kontrast bei der automatischen Optimierung (wieder) verstärkt. Auch Farben können sich verändern (das tun sie ziemlich sicher, wenn der Kontrast für die verschiedenen Farbkanäle Rot, Grün und Blau separat erhöht wird).

Abbildung: Bilder für den Belichtungsservice konvertieren. Erklärung siehe oben.

Elmar Baumann, 22.01.2006