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4 Der Film

4.5 Weitere Spezialfilme

Kunstlichtfilme verhindern einen Farbstich bei Glühlampenlicht. Farbfilme sind meistens auf Tageslicht oder Blitzlicht abgestimmt. Weicht die spektrale Zusammensetzung der Lichtquelle davon ab, bekommt das Bild einen Farbstich. Fotografiert man mit Tageslichtfilmen bei Glühlampenlicht, erscheint das Motiv gelb-rötlich. Farbstiche können bei Negativfilmen während des Vergrößerns herausgefiltert werden; bei Diafilmen nicht, diese werden direkt betrachtet. Man beleuchtet am besten mit auf die Filme abgestimmten Fotolampen.

Mit einem Diaduplizierfilm kopiert man Dias. Diafilme haben eine relativ steile Gradation und geben Helligkeitsunterschiede verstärkt wieder. Dupliziert man ein Dia mit einem herkömmlichen Diafilm, verstärken sich die Kontraste, die Duplikate werden extrem hart und haben in hellen und dunklen Bildstellen kaum noch Motivdetails. Dort ist das Duplikat weiß oder schwarz. Der Diaduplizierfilm hat eine flache Gradation. Man setzt spezielle Farbfilter vor die Lichtquelle zur möglichst farbtreuen Wiedergabe.

Der Unterwasserdiafilm soll Blaustiche bei Unterwasseraufnahmen verhindern. Er hat eine erhöhte Rotempfindlichkeit, Wasser schluckt die energieärmeren Rotanteile des Lichts stärker als die energiereicheren Blauanteile.

Dokumentenfilme haben eine geringe Lichtempfindlichkeit und arbeiten wegen ihrer steilen Gradation hart. Sie stellen alles in Schwarz und Weiß dar ohne Grautöne. Mit ihnen wurden (werden?) Dokumente mikro-verfilmt.

Lithfilme haben eine noch steilere Gradation und höchste Maximaldichte. Sie werden eingesetzt für Strich- und Rasteraufnahmen (Reprofotografie). Sie eignen sich gut für Texte in Diaschauen. Dokumenten- und Lithfilme werden in speziellen Entwicklern entwickelt, zum Beispiel Dokumol oder Dokulith von der Firma Tetenal.

Es gibt die sogenannten Amateurfilme und Profifilme. Letztere haben oft die Bezeichnung Professional im Namen. Profifilme sind nicht prinzipiell besser als Amateurfilme. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in den Fertigungstoleranzen und der Lagerung. Profifilme haben geringere Fertigungstoleranzen. Lichtempfindlichkeit und Farbtemperatur verschiedener Produktionen weichen geringer ab als bei Amateurfilmen. Agfa-Profifilme dürfen maximal 0,5 DIN abweichen, das sind 0,05 Dichteeinheiten. Farben dürfen bis zu ±5 Filtereinheiten abweichen, (ebenfalls 0,05 Dichteeinheiten). Profifilme sollen im Kühlschrank gelagert werden, damit sie ihre Eigenschaften behalten. Amateurfilme können bei Zimmertemperatur um +20° C aufbewahrt werden. Sie erreichen ihre optimalen Eigenschaften oft erst nach einer gewissen Lagerdauer.

Elmar Baumann, Januar 1996.

Letzte Bearbeitung: Dezember 2005.