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Bildbearbeitung

Blauen Himmel verdunkeln

Oft wirkt ein dunkler blauer Himmel besser als ein blassblauer. Ich könnte beim Fotografieren einen Polfilter vor das Objektiv setzen und mit diesem den Himmel abdunkeln. Will ich nur den Himmel verdunkeln und keine Spiegelungen beseitigen, kann ich das auch später und umgehe so die Nachteile des Polfilters: Die Belichtungszeit verlängert sich nicht, die Bildqualität bleibt erhalten und ich erspare das Aufschrauben.

Himmel im RAW-Konverter verdunkeln

Am einfachsten lässt sich der Himmel im RAW-Konverter verdunkeln. Ich beschreibe das kurz am Beispiel von Adobe Photoshop Lightroom.

Unten ist das Ausgangsbild. Beim Fotografieren verzichtete ich auf den Polfilter, da ich wusste, dass ich den Himmel im RAW-Konverter abdunkeln werde.

Abbildung: Ausgangsbild.

Farbe (Farbton), Helligkeit (Luminanz) und Sättigung einzelner Farben werden verändert über das Panel (Fläche mit Anzeigen, Schaltern und Reglern) HSL (Hue, Saturation, Luminance). Ich will die Helligkeit verringern und wähle Luminanz (Bildhelligkeit) aus. Den Schieberegler für Blau ziehe ich weit nach links. Zusätzlich helle ich die gelblichen Gräser vorne etwas auf.

Abbildung: HSL-Panel in Lightroom. Beschreibung siehe oben.

Weiß ich nicht, welche(n) Regler ich verschieben soll, klicke ich auf das Zielkorrektur-Werkzeug (Targeted Adjustment Tool), platziere den Mauszeiger im Bild auf die abzudunkelnde Farbe, drücke die linke Maustaste und ziehe die Maus nach unten. Das Zielkorrektur-Werkzeug pickt sich die Farbe und verdunkelt sie durch Ziehen des Mauszeigers nach unten (Ziehen nach oben hellt die Farbe auf).

Das Ergebnis sehen Sie im folgenden Bild.

Abbildung: Bild mit abgedunkeltem Himmel (Lightroom).

Himmel in einem Bildbearbeitungsprogramm abdunkeln

Eine Möglichkeit, mit dem Bildbearbeitungsprogramm den Himmel abzudunkeln, ist, alles im Bild zu maskieren außer den Himmel und anschließend die Helligkeit zu verringern.

In Photoshop wähle ich eine Einstellungsebene mit dem Gradationskurven-Werkzeug und ziehe die Kurve nach unten, bis mir das Blau gefällt. Die Einstellungsebene enthält eine Ebenenmaske. Mit einem schwarzen Pinsel weicher Kante übermale ich in der Ebenenmaske, was nicht abgedunkelt werden soll. Fehler korrigiere ich mit dem weißen Pinsel.

Ist mit Weiß weniger zu malen, fülle ich die ganze Ebenenmaske schwarz und male mit dem weißen Pinsel.

Abbildung: Ebenen, Ebenenmaske und Abdunklung mit der Gradationskurve. Erklärung siehe oben.

Bei komplizierten Formen wie im Beispiel dauert das lange, ich habe die Maske nur nur provisorisch gemalt, sprich "schlampig", sodass ich den Effekt zeigen kann.

Bei geraden Horizonten ist das Verlaufswerkzeug schneller als der Pinsel.

Abbildung: Ergebnis Photoshop.

Das Ergebnis ist gleich dem des RAW-Konverters, kostet aber mehr Zeit. Ist in anderen Bildteilen auch Blau, das nicht verdunkelt werden soll, lässt sich das nur mit Photoshop (einer Bildbearbeitung) lösen, Lightroom verändert das Blau im gesamten Bild; mit Ebenen, Ebenenmasken und Auswahlen kann ich genau bestimmen, wo etwas wie verändert wird.

Elmar Baumann, 31.08.2007.