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4 Der Film

4.3 Weitere Eigenschaften der Filme

Kanteneffekt: Die Kanten an den Grenzen zwischen schwach und stark belichteten Stellen werden während der Entwicklung stärker geschwärzt. Die weniger geschwärzten benachbarten Stellen werden vom Entwickler schwächer entwickelt, da er von den stärker belichteten Stellen rascher verbraucht wird. Der Kanteneffekt erhöht die Bildschärfe.

Der Interimage-Effekt steigert die Farbsättigung beim Farbfilm. DIR (development inhibitor release)-Kuppler verhindern während der Entwicklung die Bildung weiteren Silbers in der Nachbarschaft stark belichteter Stellen und steigern so den Kontrast.

Der Schwarzschildeffekt, benannt nach dessen Entdecker, tritt auf bei langen Belichtungszeiten. Der Film wird unterbelichtet. Innerhalb üblicher Belichtungszeiten, etwa zwischen 1 / 1000 und 1 Sekunde, gilt, es ist egal, ob die Verschlusszeit kurz ist und die Blende groß oder die Verschlusszeit lang und die Blende klein. Ist das Produkt aus Lichtmenge mal Zeit gleich groß, wird der Film gleich geschwärzt. Wird der Film länger belichtet als etwa 1 Sekunde, wird er nicht mehr proportional zur Belichtungszeit geschwärzt, sondern weniger. Der Schwarzschildeffekt verringert die Filmempfindlichkeit, das Bild ist zu dunkel. Folglich belichtet man länger als der Belichtungsmesser anzeigt. Filmhersteller liefern Datenblätter mit Korrekturwerten. Beispiel: Zeigt der Belichtungsmesser eine Sekunde an, sollte der Agfapan 25 zwei Sekunden belichtet werden, bei 100 Sekunden Anzeige 400 Sekunden. Die Farbschichten von Farbfilmen reagieren unterschiedlich auf den Schwarzschildeffekt. Es entsteht ein Farbstich (gelb bis gelbgrün), der ausgefiltert werden kann. Die Filterwerte stehen in den Datenblättern der Hersteller.

Der Ultrakurzzeiteffekt entsteht bei kurzen Belichtungszeiten: Der Film wird unterbelichtet und farbstichig. Korrekturwerte und -Filter stehen in den Datenblättern zum Film.

Elmar Baumann, Januar 1996.

Letzte Bearbeitung: Dezember 2005.