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Belichtung

Belichtung: Beispiele für Belichtung auf unterschiedlich helle Stellen

Für die drei unteren Abbildungen sollen ein schlechter Sensor/Negativfilm angenommen werden, die einen Helligkeitskontrast von genau 5 Blendenstufen (Lichtwerten) abbilden können. Das Motiv wird verschieden belichtet.

In allen Fällen wird ein Teil des Motivs schwarz oder weiß erscheinen, es hat einen Kontrastumfang von 7,5 Blendenstufen, das sind 2,5 Blenden mehr als der fiktive Sensor/Film wiedergeben können.

Die Ziffer 0 markiert die dunkelste Stelle auf dem Sensor/Film, die noch Zeichnung hat und 5 die hellste. Von einer Ziffer zur nächsten ist der Unterschied ein Lichtwert (eine Blende). Genau wäre jede Ziffer eine bestimmte Beleuchtungsstärke in Luxsekunden, die den Film so belichtet, dass er nach der Entwicklung eine Dichte (Lichtundurchlässigkeit) hat, die auf der linken senkrechten Geraden abgelesen werden kann und der Unterschied von einer zur nächsten ganzen Stufe wäre der Faktor 10 anstelle 2. Der Sensor würde stattdessen zu einer Zahl führen, die für eine Helligkeit steht und auf gleiche Weise abgelesen werden könnte.

Alle Kurvenpunkte, die durch den grünen Bereich verlaufen, werden vom Sensor/Film abgebildet. Punkte links davon erscheinen schwarz, rechts davon weiß.

Abbildung: Belichtung, sodass die dunkelste Stelle des Motivs die dunkelste Stelle mit Zeichnung auf dem Sensor/Film ist. Der Unterschied von Lichtwert 10,3 zu 14,6 ist 4,3 (14,6 minus 10,3). Die Motivstelle mit dem Lichtwert 14,6 wird auf 4,3 abgebildet. 15,1 liegt auf 4,8 (15,1 − 10,3). Der Himmel mit dem Lichtwerten 16,9 und die Wolke mit 17,8 sind rein weiß ohne Zeichnung (genau genommen liegen sie beim Negativfilm im sogenannten Bereich der Solarisation, d.h., sie werden verhältnismäßig dunkler abgebildet, als sie sind).

Abbildung: Belichtung, sodass die hellste Stelle des Motivs die hellste Stelle mit Zeichnung auf dem Sensor/Film ist. Lichtwert 17,8 wird auf 5 abgebildet, 16,9 auf 4,1 (5 − 17,8 + 16,9), 15,1 auf 2,3 und 14,6 auf 1,8. Die Schattenbereiche mit Lichtwert 10,3 werden nicht mehr abgebildet, sie unterscheiden sich nicht vom "Grundrauschen".

Abbildung: Belichtung, sodass eine ganz bestimmte Helligkeit im Motiv als eine genau definierte Helligkeit auf dem Sensor/Film hat. Wird beispielsweise ein Porträt auf Diafilm fotografiert, soll die Haut in der richtigen Farbe und Helligkeit erscheinen. Sie muss so belichtet werden, dass sie auf einen genau definierten Bereich der Kurve fällt. Im Beispiel soll die Hauswand mit dem Lichtwert 14,6 in der richtigen Helligkeit erscheinen, wenn sie auf den Kurvenpunkt mit der Ziffer 4 fällt. Somit steht fest, wie die restlichen Helligkeiten abgebildet werden: Das Stroh mit dem Lichtwert 15,1 fällt auf 4,5 (4 + 15,1 − 14,6). Die Schatten mit Lichtwert 10,3 gehen ins Rauschen über, Wolke und Himmel haben keine Zeichnung mehr (Negativfilm: Solarisation).

Elmar Baumann, 06.08.2005.