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Ruhig auslösen ohne Stativ

Kamera geschickt auflegen

Lege ich die Kamera auf, verwackle ich sie weniger, die Bilder werden schärfer. Hier beschreibe ich einige der Auflagen, die ich bislang nutzte. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Haben Sie einen Tipp, der hier stehen sollte, schreiben Sie mir bitte eine E-Mail.

Auslösen

Liegt die Kamera auf einer festen Unterlage, nutze ich bei längeren Verschlusszeiten zusätzlich den Fern-, Kabel-, oder Drahtauslöser, sind diese nicht zur Hand, den Selbstauslöser.

Mauer

Mauern, über die ich stehend schauen kann und damit durch den Kamerasucher, sind meist recht gute Auflagen. Die Kamera richte ich aus mit Kleinzeug, das in der Nähe liegt, zum Beispiel Zweige, zerknüllte Zeitungen, kleine Steine.

Andere Schulter

Längere Teleobjektive lassen sich zur Not auf die Schulter eines Partners ablegen, der während der Aufnahme still hält.

Astgabel

Niedrige Gabeln zwischen Baumstamm und dicken Ästen, können zum Auflegen des Objektivs benutzt werden. Ist das Objektiv kurz, drücke ich die Kameravorderseite fest gegen den Ast. Die Blickrichtung ist eingeschränkt, die Kamera kann nicht weit zur Seite gedreht werden.

Anlehnen

Lehne ich meinen Rücken gegen eine Wand, Ellenbogen oder Oberarme soweit möglich ebenfalls, erreiche ich längere Freihandzeiten.

Hintern

Im Freien, falls es die Perspektive erlaubt, setze ich mich auf den Hosenboden, die Beine angewinkelt. Meine Oberschenkel und Knie sind Auflage für die Ellenbogen. Ich korrigiere die Stellung so lange, bis sie stabil ist. Die Kamera lässt sich zusätzlich stabilisieren durch Lehnen des Rückens gegen einen Baumstamm oder eine Wand.

Fazit

Ich lege die Kamera nicht auf, da ich zumindest ein Einbeinstativ mitnehme. Das Auflegen ist eine Notlösung, ermöglicht aber Fotos, für die ansonsten ein Stativ notwendig wäre.

Anfang der 1990er-Jahre besuchte ich in Kreta eine Tropfsteinhöhle. Das Stativ durfte nicht mitgenommen werden, wie dort üblich bei allen Besichtigungsstätten. Ich legte die Kamera auf eine Treppe und belichtete zirka 1 Sekunde, den Verschluss geöffnet durch den Selbstauslöser (erstes Foto unten). Das Kirchenfenster fotografierte ich in Prag mit einer Kompaktkamera (Olympus AZ-200), gelegt auf die Buchablage einer Bank, Verschlusszeit zirka 1 Sekunde. Ich richtete sie mit einer Zigarettenschachtel aus, geliehen von einem Reisebegleiter, da ich Nichtraucher bin und benutzte den Fernauslöser (zweites Foto unten). Während des gleichen Ausflugs fotografierte ich die Prager Straße, die Kamera lag auf einem der Blumenkübel (drittes Foto unten).

Abbildung: Auflegen der Kamera. Alle Fotos entstanden ohne Stativ mit aufgelegter Kamera bei einer Sekunde Belichtungszeit. Beschreibung siehe oben.

Elmar Baumann, 02.10.2005

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