Lichtrichtungen

Die Lichtrichtung benennt, woher das Licht kommt in Bezug auf die Aufnahmerichtung.

Abbildung: Lichtrichtungen — Ansicht von oben (Draufsicht). Die Gradangaben sind der Winkel zwischen Aufnahmerichtung und Lichtrichtung. Die Winkel auf der rechten Seite sind gegen den Uhrzeigersinn gemessen, die auf der linken Seite im Uhrzeigersinn.

Vorderlicht (0° - 20°)

Vorderlicht strahlt in Aufnahmerichtung. Es erzeugt keinen räumlichen Eindruck, alle Schatten sind hinter dem Motiv. Ist die Lichtquelle weiter oben und ich fotografiere ein Gesicht, entstehen hässliche Schatten unter Augen, Nase und Kinn. Vorderlicht eignet sich für große Farbflächen und zum Aufhellen von Schatten, erzeugt durch Licht aus anderen Richtungen.

Seitenlicht (20° - 80°)

Seitenlicht leuchtet seitlich zur Aufnahmerichtung. Kommt es von links, ist die rechte Motivseite im Schatten, Licht von rechts erzeugt Schatten auf der linken Motivseite. Seitenlicht ist das "Universallicht", geeignet für die meisten Motive. Es sorgt für Schatten, die Räumlichkeit suggerieren.

Streiflicht (80° - 100°)

Streiflicht streift das Motiv. Es wirft lange Schatten und zeigt Oberflächenstrukturen besser als anderes Licht.

Gegenlicht (größer 100°)

Gegenlicht leuchtet gegen die Aufnahmerichtung. An den Motivkonturen bilden sich Lichtsäume, Dünnes wird durchleuchtet, Schatten laufen auf die Kamera zu. Viel vom Motiv ist dunkel, ein interessantes Licht-Schatten-Muster kann entstehen.

Oberlicht

Oberlicht wird erzeugt von einer Lichtquelle oberhalb der Kamera. Ist es zu hoch, wirft es störende Schatten, zum Beispiel unter Augen und Nase. Leichtes Oberlicht, etwa 10° bis 20° von oben, ist meistens geeignet.

Unterlicht

Unterlicht kommt von unterhalb der Kamera. Es wirkt meist unnatürlich.

Jedes Licht hat eine Höhe

Vorder-, Seiten-, Streif- und Gegenlicht kommen aus Kamerahöhe, darüber oder darunter. Jedes Licht ist gleichzeitig auf Kamerahöhe, Ober- oder Unterlicht.