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Die richtige Zeitspanne in der Bildgestaltung

Was ist die richtige Zeitspanne in der Bildgestaltung?

Die richtige Zeitspanne ist der günstigste Zeitraum für ein gutes Foto. Zu anderer Zeit wirkt das Motiv weniger interessant, auch wenn das Bild sonst identisch gestaltet ist.

Erkennen, Warten

Ein erfahrener Fotograf erkennt, ob und wann ein Motiv fotogen ist, sein wird. Ist es das zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht, wartet er so lange, bis sich das ändern wird oder kommt später vorbei, außer bestimmte Gründe zwingen ihn zu anderem.

Ich bin überzeugt, Warten und das Motiv länger anzuschauen, kommen der Bildgestaltung zugute. Durch längeres Beobachten sehe ich, was mir vorher nicht auffiel.

Reagieren

Ändert sich das Motiv schnell, muss der Fotograf unmittelbar reagieren, manchmal Ereignisse voraussehen. Zwischen Erkennen und Auslösen liegt verhältnismäßig viel Zeit:

Motiv ändert sich
→ Licht übermittelt dem Auge den neuen Zustand
→ Auge verarbeitet die Information teilweise
→ Auge schickt relevante (Teil-) Information ins Gehirn
→ Gehirn erkennt
→ Intuition sagt: Fotogen → Fotografieren
→ Gehirn erteilt dem Finger den Auslösebefehl
→ Finger löst aus
→ Autofokus stellt scharf (Autofokuskamera, aktivierter AF)
→ Belichtung wird ermittelt (Belichtungsautomatik)
→ Spiegel klappt hoch (bei SLR)
→ Verschluss öffnet sich

In der Summe dürfte alles 100 Millisekunden dauern bis zu einer Sekunde und länger. Für bestimmte Motive ist das manchmal zu lang (zum Beispiel Tiere, Sport). Es reicht es, abzuwarten und erst beim Erkennen der fotogenen Situation auszulösen. Der Fotograf sollte seine Kamera und das Motiv gut kennen sowie voraussehen, ein fotogener Moment wird folgen, und vorher auf den Auslöser drücken, während die Kamera in schneller Folge viele Bilder fotografiert (Serienbild-Funktion). Die Intuition sorgt für ausreichende Schnelligkeit. Sie wird besser mit zunehmender Erfahrung.

Elmar Baumann, 17.11.2005.

Letzte Bearbeitung: 24.12.2008.