Sie sind hier: Verschiedenes Fotolexikon Fotolexikon Buchstabe G Gradation [Fotolexikon]

Fotolexikon Buchstabe G

Gradation [Fotolexikon]

Die Gradation ist die Steigung (des geradlinigen Teils) der Schwärzungskurve. Steigt die Kurve stark (mehr als 45°), ist die Gradation steil und der Film gibt Helligkeitsunterschiede im Motiv verstärkt wieder. Eine im Motiv doppelt so helle Stelle ist auf dem Diafilm mehr als doppelt so hell, auf dem Negativfilm mehr als doppelt so dunkel. Steigt die Kurve schwach (weniger als 45°), ist die Gradation flach und der Film gibt Helligkeitsunterschiede im Motiv schwächer wieder. Eine im Motiv doppelt so helle Stelle ist bei einer flachen Gradation auf dem Diafilm weniger als doppelt so hell, auf dem Negativfilm weniger als doppelt so dunkel. Steigt die Schwärzungskurve im 45°-Winkel, gibt der Film Motiv-Helligkeitsunterschiede getreu wieder.

Fotopapier gibt es mit verschiedener Gradation. Gradationswandelpapier ändert seine Gradation durch die Farbe des Vergrößererlichts, eingefärbt von Farbfiltern, die es durchleuchtet. Nach dem Gefühl wird Papier mit einer steilen Gradation als hart bezeichnet, mit einer flachen als weich und dazwischen als normal.

Abbildung: Unterschiedliche Fotopapier-Gradationen. Das Schwarzweißnegativ vergrößerte ich auf Fotopapier der Gradationen Weich (erstes Bild), Normal (zweites Bild) und Hart (drittes Bild). Hier ist der Scan des Negativs abgebildet, die Gradationskurven einer Bildbearbeitung simulierten das Ergebnis. Gut zu erkennen ist, dass bei der harten Gradation sanfte Helligkeitsverläufe verschwinden, ebenso die Details im Pullover. Eine weiche Gradation wirkt manchmal "flau", eignet sich aber oft für Porträts. In der Regel wird die Fotopapier-Gradation nach dem Kontrast des Negativs gewählt: Ist er gering, verstärkt Papier mit harter Gradation den Kontrast. Negative mit hohem Kontrast vergrößert man auf weichem Fotopapier, das den Kontrast mindert.

Elmar Baumann, 13.04.2006.

Stichwörter: