Lichtstärke [Fotolexikon]
Die Lichtstärke ist die größte Blende eines Objektivs. Das ist die kleinste Blendenzahl: Je kleiner die Blendenzahl ist, desto mehr Licht geht durch das Objektiv.
Objektive werden als lichtstark bezeichnet, wenn sie eine hohe Lichtstärke haben (kleine Blendenzahl). Ab wann eine Lichtstärke "hoch" ist, hängt ab vom Filmformat (Sensorformat) und der Objektivbrennweite.
Normal- und Teleobjektive bis ungefähr doppelter Normalobjektivbrennweite haben Lichtstärken bis zu etwa 1 : 1,2 (größte Blende ist 1,2). Die höchsten mir bekannten Lichtstärken haben das Zeiss Planar 1 : 0,7 / 50 mm und das Leica Noctilux-M 1 / 50 mm. Ab 200 mm und ab weniger als 24 mm gelten ungefähr 1 : 2,8 als lichtstark (Kleinbildkamera).
Objektive mit hoher Lichtstärke für große Filmformate zu bauen ist schwieriger, sie müssen einen größeren nutzbaren Bildkreis haben. Bei Teleobjektiven mit langer Brennweite werden die Linsen- und Objektivdurchmesser groß und bei Weitwinkelobjektiven wird es zunehmend schwieriger, Abbildungsfehler zu korrigieren (sphärische Aberration, Vignettierung).
Mit lichtstarken Objektiven kann der Fotograf bei weniger Licht ohne Stativ fotografieren. Das Sucherbild ist heller bei Spiegelreflexkameras und die Autofokus-Sensoren erhalten mehr Licht. Die Bildqualität ist bei offener Blende – die Blendenzahl ist die Lichtstärke – meist am schlechtesten.
Abbildung: Offene Blende. Die Blende ist offen. Das 50 mm-Objektiv hat die Lichtstärke 1 : 1,4.
, 09.04.2006.