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HDRI aus unterschiedlich belichteten Bildern

HDRI mit Adobe Photoshop - HDRI aus unterschiedlich belichteten Bildern

Im folgenden beschreibe ich, wie ich in Adobe Photoshop CS2 mehrere Bilder zu einem HDR-Bild zusammenfüge und anschließend in ein LDR-Bild umwandle. Das HDR-Bild speichere ich nicht, ich kann es bei Bedarf neu erzeugen lassen.

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Vor 2 Tagen fotografierte ich in der Landschaft nahe meines Wohnorts. Ich wollte eine Reifenspur zusammen mit dem Abendhimmel abbilden. Der Kontrast war so hoch, dass ich auf einem (einzigen) Bild die Reifenspur detailliert abbilden konnte – der Abendhimmel wäre dann eine weiße Fläche – oder den Abendhimmel – die Reifenspur wäre eine schwarze Fläche, Sie können das auf dem ersten und letzten Bild dieses Artikels sehen.

Früher hätte ich einen Grauverlaufsfilter benutzt und mit der grauen Fläche den Abendhimmel abgedunkelt, heute benutze ich die HDRI-Technik. Ich fotografierte eine Belichtungsreihe mit 5 Bildern in Abstufung eines Lichtwerts, eingestellt waren ISO 200 und Blende 16, die Belichtungszeiten variierten von 1/4 Sekunde bis 1/60 Sekunde (5 Lichtwerte, -2 bis +2 Lichtwerte).

In Adobe Photoshop Lightroom (Version 3.4) wählte ich für das HDRI drei Bilder aus: Das mit 1/4 Sekunde, 1/15 Sekunde und 1/60 Sekunde.

Abbildung: Auswahl der Bilder in Lightroom. Erklärung siehe oben.

Die Bilder ließ ich mit Adobe Photoshop CS2 bearbeiten (Tastenkürzel Strg+E). Lightroom konvertiert vorher die Bilder in 16-Bit-TIFF und bettet die EXIF-Daten ein, sodass Photoshop die Bilder "richtig" zu einem HDRI kombinieren kann. Ohne EXIF-Daten müsste ich für jedes Bild Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert eingeben, damit Photoshop die Belichtungsunterschiede kennt.

Abbildung: Export der Bilder aus Lightroom und Öffnen in Photoshop. Erklärung siehe oben.

In Photoshop wählte ich den Menüpunkt "Datei > Automatisieren > Zu HDR zusammenfügen...", unter "Verwenden" "Geöffnete Dateien". Ich fotografierte vom Stativ, die Option "Quellbilder nach Möglichkeit ausrichten" war nicht anzukreuzen.

Abbildung: Auswahl der Bilder in Photoshop, die zu einem HDR-Bild kombiniert werden. Erklärung siehe oben.

HDR-Bild erzeugen

Den folgenden Dialog bestätigte ich mit "Ok", er zeigt die ausgewählten Bilder sowie die Belichtungsunterschiede. Die Bittiefe des HDR-Bilds beließ ich bei 32 Bit.

Abbildung: Anzeige der ausgewählten Bilder in Photoshop und Definition der Bittiefe des HDR-Bilds. Erklärung siehe oben.

LDR-Bild erzeugen

Das HDR-Bild konvertierte ich in ein LDR-Bild, das ich in der Web-Galerie präsentieren kann. Das geschieht durch Verringern der Bittiefe über "Bild > Modus > 16-Bit-Kanal..."; zuerst wollte ich ein 16-Bit-Bild erzeugen und aus diesem das 8-Bit-JPEG.

Als "Methode" bewährte sich bislang nur "Lokale Anpassung", dazu zeige ich die Kurve an mit der Schaltfläche "Toning-Kurve und Histogramm". Die Kurve bearbeite ich und prüfe anschließend, ob eine Änderung von "Radius" und "Schwellenwert" günstig sind. Die grundlegende Arbeit mit Gradationskurven beschrieb ich im Artikel "Das Gradationskurven-Werkzeug".

Der folgende Bildschirmschnappschuss zeigt: Ich verschob ich den Schwarzpunkt weit nach rechts: Der erste Kurvenpunkt links unten startet dort, wo das Histogramm beginnt. Außerdem verstärkte ich den Kontrast in den Schatten und in den Lichtern (hellen und dunklen Bildstellen) durch Setzen und Ziehen von Kurvenpunkten, dort verläuft die Kurve steiler als 45°. So erscheinen die Reifenspur und der Abendhimmel brillanter, weniger "ausgewaschen".

Abbildung: Konvertierung des HDR-Bilds in ein LDR-Bild in Photoshop über "Lokale Anpassung". Erklärung siehe oben.

Die letzte Abbildung zeigt die drei unterschiedlich belichteten Bilder und das aus dem HDR-Bild berechnete LDR-Bild.

Abbildung: Die unterschiedlich belichteten Bilder und das aus dem HDR-Bild berechnete LDR-Bild. Obere Reihe: Gegenüber dem Bild in der Mitte ist das linke 2 Lichtwerte mehr belichtet, das rechte 2 Lichtwerte weniger. Diese drei Bilder kombinierte ich in Photoshop zu einem HDR-Bild und konvertierte dieses zu dem LDR-Bild, das unten zu sehen ist.

Elmar Baumann, 15.05.2011.

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