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Filme scannen

Filmscanner (Diascanner)

Ein Filmscanner tastet zeilenweise ein Dia oder Negativ ab und liefert dem Computer über ein SCSI- oder USB-Kabel die binären Bilddaten.

Qualitätsmerkmale

Merkmal ist zu verstehen als Prüfstein. Qualitätsmerkmale sind wichtige Eigenschaften eines guten Scanners.

Die optische Auflösung (∼ Pixelanzahl des Scanner-Sensors pro Inch) bestimmt, wie klein Bilddetails sein dürfen, damit sie im Scan noch gut erkannt werden. Der folgende Artikel widmet sich der Auflösung. Prinzipiell ist eine hohe Auflösung vorzuziehen. Ist sie höher als nötig, dauert das Sannen länger und die Bilddateien sind größer. Für Kleinbildfilme sollten um die 3000 SPI (PPI, DPI) ausreichen. Wer andere Erfahrungen hat, schreibe mir bitte eine E-Mail, diese Aussage basiert auf Hörensagen.

Die Farbtiefe limitiert die möglichen Tonwerte (Farben, Farbanzahl). Gute Geräte liefern mindestens 12 Bit pro Grundfarbe (Rot, Grün, Blau). Ist die Farbtiefe niedrig, werden weniger Helligkeitsabstufungen erfasst. Mancher Scanner arbeitet intern mit einer größeren Farbtiefe, als er an den Rechner liefert.

Die Maximaldichte, die Filme haben dürfen, sollte hoch sein. Dichte ist die Lichtundurchlässigkeit und wird als 10er-Logarithmus angegeben. Ein Film mit der Dichte 3 lässt 1/1.000stel des Lichts durch, mit der Dichte 4 1/10.000. Negativfilme haben Dichten um 2,5 bis 3, Diafilme um 4. Reicht die Maximaldichte nicht aus, "rauschen" die Scans wo der Film dunkel ist — bei Dias in den Schatten, bei Negativen in den Lichtern. Rauschen ist der störende Eindruck beim Betrachten gescannter Flächen. Sie haben "falsche" farbige Pixel statt gleichmäßig dunkler oder heller Flächen. Kann der Scanner das Bild in mehreren Pässen abfahren (das gleiche Dia mehrfach scannen und aus den mehrfachen Scans ein einziges Bild berechnen), lässt sich das Rauschen verringern.

Die Güte des Objektivs ist so bedeutsam wie bei der Kamera. Die höchste Scanner-Auflösung verschwendet nur Platz und verbessert nicht die Bildqualität, wenn das Objektiv nicht scharf abbildet, gut auflöst.

Wird der Scanner regelmäßig benutzt und werden damit viele Bilder gescannt, sollte er bei maximaler Auflösung eine akzeptable Geschwindigkeit haben.

Nützliche Ausstattung

Scanner mit ICE (Image Correction and Enhancement) durchleuchten den Film zusätzlich mit infrarotem Licht. Das Infrarotbild enthält den Schmutz und die Kratzer. Mit der Information, was Bild ist und was Störquelle ("Rauschen"), können Kratzer und Staub entfernt werden bis zu einem gewissen Grad. ICE funktioniert nicht bei Filmen mit Silber. Das sind Schwarzweiß- und Kodachrome-Filme. Manche Scanner können Kodachrome-Filme mit ICE scannen.

Abbildung: Infrarotbild. Im Kontrast extrem verstärktes und überschärftes Infrarotbild eines Farbdiascans. Es zeigt Staub, Schmutz, Kratzer und Fingerabdrücke losgelöst von den Bildinformationen.

Manche Scanner können verblasste Farben auffrischen und Filmkorn glätten. Beides kann auch die Scansoftware.

Die automatische Zufuhr von Dias aus einem Stapel ermöglicht das automatische Scannen vieler Dias, ohne dass man anwesend sein muss.

Abbildung: Filmscanner Nikon Coolscan III (LS-30). Mein Filmscanner ist betagt.

Elmar Baumann, 16.03.2006