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Fotolexikon Buchstabe W

Weißabgleich [Fotolexikon]

Der Weißabgleich von Digitalkameras lässt bei unterschiedlichen Beleuchtungen (Lichtfarben) die Motivfarben möglichst so erscheinen wie unter weißem Licht und verhindert so einen Farbstich. Weißes Licht enthält verschiedene Frequenzen mit bestimmter Energie.

Das Licht unterschiedlicher Lichtquellen und Tageszeiten hat verschiedene Farben (Farbtemperatur). Weicht die Lichtfarbe ab von der, die die Digitalkamera für Weiß hält, hat das Bild einen Farbstich. Sie kann nicht wissen, ob rötliches Licht von einer roten Fläche kommt oder von einer weißen, die die Abendsonne reflektiert. Dazu muss sie die Farbe der Beleuchtung kennen.

Das ist der Fall, wenn sie weiß, welche Farbe eine Fläche (Referenzfläche) unter weißem Licht hat. Misst der Fotograf diese Fläche, kann die Kamera vom gemessenen Farbwert zum bekannten die Differenz bilden. Die Farbe der Beleuchtung ist die Farbtemperatur des weißen Lichts minus der Differenz, die Referenzfläche ist weiß oder grau (schwarz).

Richtet der Fotograf die Digitalkamera auf eine graue oder weiße Fläche für einen Weißabgleich, ermittelt sie die notwendige Farbkorrektur. Optional, bei einfacheren Kameras ausschließlich, kann eingestellt werden, welche Farbtemperatur das Licht hat. Es wird meist nicht die Farbtemperatur in Kelvin ausgewählt, sondern Umgebungsbeschreibungen mit "typischen" Lichtfarben, zum Beispiel "Bewölkung" oder "Innenräume".

Der Weißabgleich ist von Bedeutung, wenn die Kamera JPEG-Bilder schreibt. Bei RAW-Dateien kann er im RAW-Konverter eingestellt werden und die Kamera mit automatischem Weißabgleich fotografieren.

Ist die korrekte Farbwiedergabe erforderlich, kann der Fotograf eine Graukarte fotografieren, die vom gleichen Licht beleuchtet wird wie das Motiv. Er die stellt Graukarte auf oder lässt sie von der Porträtierten halten und fotografiert ein Bild davon. Für die restlichen Aufnahmen unter gleicher Beleuchtung benötigt er sie nicht mehr. Im RAW-Konverter oder Bildbearbeitungsprogramm wählt er das Bild mit der Graukarte aus, und gleicht Weiß auf die Graukarte ab (alle Farbkanäle werden auf den gleichen Wert gesetzt, zum Beispiel mit der Graupipette). Die Korrektur wendet er auf alle Bilder der Serie an, zum Beispiel per Drag & Drop.

Elmar Baumann, 21.04.2006.

Letzte Bearbeitung: 05.01.2008.

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