Sie sind hier: Verschiedenes Tipps Fotografieren (Praxis) Fotografieren bei Kälte

Fotografieren (Praxis)

Fotografieren bei Kälte

Kälte sind für mich Temperaturen unter 0° Celsius. Hier schreibe ich meine aktuellen Erfahrungen auf, zukünftige können diesen Artikel ergänzen.

Kleidung

Ich ziehe das gleiche an, wie ich das tun würde, ohne zu fotografieren: Ich schaue auf's Außenthermometer und wähle eine Kleidung entsprechend Temperatur, Wind, Luftfeuchtigkeit und voraussichtlicher Aufenthaltsdauer im Freien. Nur bei den Handschuhen achte ich darauf, dass sie je 5 Finger haben und ich mit ihnen die Kamera bedienen kann. Bislang hatte ich Kameras, die ausreichend groß waren und deren Räder und Knöpfe sich auch mit Fingerhandschuhen bedienen ließen.

Akku

In den Gebrauchsanweisungen meiner Kamera-Akkus steht, diese könnten bis 0° Celsius betrieben werden. Ich habe sie auch bei niedrigeren Temperaturen benutzt. Ich habe einen Ersatz-Akku in meiner Hosentasche, der von meinem Bein warm gehalten wird. Diesen setze ich in die Kamera, falls nötig und stecke den Kamera-Akku anschließend in die Hosentasche. Wärme könnte ihn wieder aktivieren. Ich kann auch die Ersatz-Mignon-Akkus eines Blitzgeräts in den Batteriegriff der Kamera einsetzen.

Für einige Kameras gibt es Akkus, die unter der Jacke getragen werden können und die über ein Kabel die Kamera mit Strom versorgen.

Abbildung: Akku mit Kontaktschutz. Das transparente Plastik unten schützt die Kontakte vor Verschmutzung.

Fotorucksack und -Tasche

Wenige Zentimeter lange Schnüre an den Reißverschlüssen von Fotorucksack und Fototasche erleichtern das Öffnen (auch) mit Handschuhen.

Abbildung: Fotorucksack im Einsatz bei Kälte.

Stativ

Rohrisolierungs-Schaumstoff an den oberen Beinen eines Stativs polstern dieses nicht nur, sie schützen auch vor Schmerzen beim Anfassen ohne Handschuhe.

Abbildung: Rohrisolierungs-Schaumstoff an einem Stativbein.

Licht

Bei uns ist es in Jahreszeiten mit kurzen Tagen kalt. Das schönste Licht für Spätaufsteher ist vor Sonnenuntergang, anschließend stehe ich im Dunkeln. Ich habe im Fotorucksack nicht nur im Winter zwei LED-Taschenlampen: Eine kleine helle zum Scharfstellen bei Nahaufnahmen und eine Kopflampe zum Ein-/Auspacken und Montieren der Ausrüstung. Die Kopflampe folgt meinem Blick und ich habe die Hände frei.

Abbildung: Lampe als Fokusierhilfe und Kopflampe. Bei LED-Lampen halten die Batterien ziemlich lange.

Kamera isolieren

Ist es recht kalt, lasse ich die Kamera im gepolsterten Fotorucksack, der sie vor der Kälte ein wenig isoliert. Nur zum Fotografieren entnehme ich sie.

Atem

Eines der "nervigsten" Probleme beim Fotografieren in Kälte ist für mich der Wasserdampf des Atems: Schaue ich durch den Sucher, wandert mein Atem an der Kamerarückwand hoch zur Brille und beschlägt diese innen. Ohne Brille kann das Sucherokularglas beschlagen. Außer den Atem anzuhalten, während ich durch den Sucher schaue, kenne ich nur eine Lösung dieses Problems: Es soll Antibeschlags-Okulare geben, von denen ich noch kein passendes fand und so nichts über deren Wirksamkeit sagen kann. Andauernd die Live View zu benutzen, kostet zu viel Energie.

Sonstiges

Mit einem zitronengroßen Blasebalg puste ich Schneepulver von den Vorderlinsen der Objektive.

Abbildung: Blasebalg.

Zurück in die Wärme

Gehe ich wieder in die Wärme zurück, lasse ich die Ausrüstung lange im geschlossenen Fotorucksack. Diesen öffne ich kurz zum Entnehmen der Speicherkarte. Soll es schneller gehen, stecke ich Kamera und Objektive in einen großen Gefrierbeutel oder eine Plastiktüte und schließe sie. Das hält den Wasserdampf ab, so lange, bis Kamera und Objektive Raumtemperatur angenommen haben. Vielleicht sollte ich mit den Speicherkarten ebenso verfahren, bis jetzt hat es jede "überlebt".

Elmar Baumann, 25.12.2007.