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Belichtung

Belichtung: Belichtungsspielraum

Ist der Motivkontrast kleiner als das Intervall der richtigen Belichtung – den Helligkeitskontrast, den Sensor/Film wiedergeben können – habe ich Belichtungsspielraum. Ich kann länger oder kürzer belichten. So lange die dunkelste oder hellste Motivstelle innerhalb des Intervalls liegt, haben alle wichtigen Motivstellen Zeichnung.

Abbildung: Belichtungsspielraum. Erklärung unten.

In der Abbildung oben ist der Motivkontrast etwas mehr als 1 : 10. Es ist möglich, so zu belichten, dass die dunkelste Motivstelle fast 0,5 Bel. rel. weiter links liegt, die hellste fast 0,5 Bel. rel. weiter rechts. Der "Motivblock" kann nach links oder rechts verschoben werden.

Wird länger oder kürzer belichtet (der "Motivblock verschoben"), verändern sich die Helligkeiten aller Motivbestandteile. Das wird beim Vergrößern von Negativfilmen auf Papier wieder ausgeglichen und bei Raw-Dateien durch die Belichtungskorrektur des Raw-Konverters.

Bei Sensoren wird man länger belichten, falls möglich, da so weniger Rauschen in den Bildern ist. Diese Technik wird Expose to the Right benannt, mehr dazu steht in der Artikelserie "Digitalfotos richtig belichten".

Der Diafilm hat oft keinen Belichtungsspielraum, auch wenn der Motivkontrast geringer ist als das Intervall der richtigen Belichtung, die Helligkeiten werden bei der Aufnahme endgültig festgelegt. Soll ein Objekt in einer bestimmten Helligkeit erscheinen, muss ich die Belichtung darauf abstimmen. Belichte ich Haut (Porträts, Schnappschüsse) zu reichlich oder zu knapp, wirkt sie unnatürlich. Motive wie Landschaft oder Architektur sind weniger kritisch, aber der Belichtungsspielraum, sofern einer vorhanden ist, kann nicht vollständig ausgenutzt werden, falls wichtige Objekte zu hell oder zu dunkel werden.

Elmar Baumann, 06.08.2005.