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Mein digitaler Workflow

Mein digitaler Workflow: Belichten

Ist das Bild beschnitten und Weiß abgeglichen, korrigiere ich die Belichtung, falls notwendig. Das Histogramm liefert mir dazu wichtige Informationen. Folgendes zeigt: Das Bild hat viele dunkle Flächen und kann noch stärker belichtet werden, ohne dass Details verloren gehen.

Abbildung: Histogramm. Rechts ist leerer Raum, das Bild kann heller belichtet werden, ohne dass Details (Zeichnung) verloren gehen. Es hat Belichtungsspielraum. Ob mehr Helligkeit gut ist, hängt ab vom Abgebildeten. Ist das Dreieck oben links angeklickt, werden alle Bildstellen farbig hervorgehoben, die Schwarz sind (unterbelichtet). Das rechte Dreieck angeklickt färbt alle überbelichteten Flächen.

Verändere ich die Belichtung, kann ich vorher die Dreiecke im Histogramm aktivieren, so sehe ich, ob eine Bildstelle über- oder unterbelichtet wird (sie ist eingefärbt). Ich bevorzuge, die Alt-Taste zu drücken, während ich den Belichtungsregler verschiebe und sehe so ausschließlich die unter- und überbelichteten Stellen.

Adobe Photoshop Lightroom hat vier Belichtungsregler:

Abbildung: Belichtungsregler in Lightroom. Die Belichtung wurde mit +0,85 korrigiert.

Regler Belichtung

Unten ist das Bild, dessen Histogramm oben zu sehen ist. Ich wusste, dass ich Gelb länger belichten musste, hatte aber nur ein Einbeinstativ, die Verschlusszeit von 1/200 Sekunde war die längste Zeit, die ich halten konnte bei diesem Abbildungsmaßstab. Eine noch höhere ISO-Zahl als 400 hätte das Rauschen mehr verstärkt als das Nachbelichten im RAW-Konverter, eine größere Blende die Schärfentiefe verringert.

Abbildung: Wasserlilie, die der Nachbelichtung bedarf.

Ich verstellte den Belichtungsregler auf +0,85.

Abbildung: Wasserlilie mit +0,85 belichtet.

Anschließend verstärkte ich mit der Gradationskurve den Kontrast, das Gelb leuchtet so noch kräftiger.

Abbildung: Wasserlilie, zusätzlich Kontrast verstärkt über die Gradationskurve.

Die Belichtung regle ich nach Gefühl und halte die Über- und Unterbelichtungswarnung im Auge (Alt-Taste). Helligkeit und Kontrast sollten dem Motiv angepasst sein und nicht automatisch maximiert werden. Das geht so: Ich ziehe den Belichtungsregler so lange nach rechts, wie keine Überbelichtung entsteht. Anschließend schiebe ich den Schwarz-Regler so lange nach rechts, wie keine Unterbelichtung auftritt.

Lichterkorrektur und Wiederherstellung

Sollen Details im Schatten heller werden ohne dass helle Bildstellen zu hell werden, benutze ich den Regler Wiederherstellung. Mit der Lichterkorrektur kann ich zu helle Stellen abdunkeln ohne dass die Schatten zu dunkel werden. Die Regler funktionieren nur, falls in der RAW-Datei (ausreichend) Informationen sind in den dunklen und hellen Bildstellen.

Lichterkorrektur und Wiederherstellung verringern den Kontrast, über die Gradationskurve hebe ich diesen wieder ein wenig an.

Abbildung: Zu dunkler Vordergrund.

Abbildung: Mit der Lichterkorrektur aufgehellter Vordergrund. Der Himmel wurde nur wenig heller trotz deutlicher Aufhellung des Vordergrunds.

Abbildung: Einstellung der Lichterkorrektur für das Bild oben.

Abbildung: Wiederherstellung. Durch Wiederherstellung dunkelte ich den Himmel über den Baumwipfeln ab, der Vordergrund blieb hell. Der Himmel links der Sonne enthielt keine Informationen in der RAW-Datei und konnte deswegen nicht mehr "hergestellt" werden.

Abbildung: Stellung des Wiederherstellungs-Reglers für das Bild oben.

Abbildung: Zum Schluss verstärkte ich den Kontrast ein wenig mit der Gradationskurve.

Elmar Baumann, 13.07.2007.