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Fotografieren auf Reisen

Fotografieren in Schottland

Hier stehen meine Empfehlungen bezüglich des Fotografierens der Landschaft im nördlichen Teil Schottlands, basierend auf meinen Erfahrungen im August 2018. Hauptsache war das Wandern, nebenbei entstanden Fotos (Galerie). Auf einige Details, die jeder Reiseführer enthalten sollte, gehe ich nicht ein, beispielsweise das Geld oder diverse Regeln für den Straßenverkehr.

Fahrzeug, Straßen

Am schnellsten ist die Anreise mit dem Flugzeug: Von Frankfurt am Main bis nach Glasgow vergehen 2 Stunden. Ab dort benutzten wir einen in Deutschland gebuchten Mietwagen. Dieser sollte nicht allzu groß sein, da es zahlreiche enge und einspurige Straßen gibt.

In Schottland herrscht Linksverkehr. Die Mietwägen sind entsprechend ausgelegt mit dem Lenkrad auf der rechten Seite, sodass der Fahrer zur Straßenmitte sitzt. Die Gangschaltung wird mit der linken Hand bedient, sofern der Wagen kein Automatikgetriebe hat. Ein weiterer Vorteil ist die Geschwindigkeitsanzeige in Meilen, womit die Höchstgeschwindigkeiten leichter einzuhalten sind (moderne Digitalanzeigen lassen sich umstellen).

Straßenbild einer schottischen Ortschaft (Grantown-on-Spey).

Straßenkarten

Wir brachten ein GPS-Navigationsgerät mit, in das bereits zuhause die Points of Interest abgespeichert waren. Zusätzlich benutzten wir die Karte Michelin Schottland 501 im Maßstab von 1:400.000. Die geplanten Routen markierte ich mit einem gelben Leuchtstift.

Kleidung

Für das Wandern sind eine wind- und wasserdichte Regenjacke und Regenhose sinnvoll, da es häufig regnet, bei uns während einer Wanderung meist nur für kurze Zeit, anschließend kam eine Phase ohne Regen, dann wieder eine mit. Während des Fotografierens ist ein Regenschirm hilfreich, der die Objektiv-Frontlinse vor Regentropfen schützt, die bei kleinen Blenden im Bild erscheinen.

Ansonsten brauchte ich nur eine lange, schnell trocknende Hose mit großen Außentaschen, ausreichend viele Kurzarm-T-Shirts, Socken und kurze Unterhosen. Für die späten Abend- und frühen Morgenstunden kam gelegentlich eine leicht gefütterte Jacke zum Einsatz. In höheren windigen Lagen ist eine wärmende Mütze ratsam, die die Ohren bedeckt, gegebenfalls leichte Handschuhe.

Die Schuhe sollten eine feste Sohle mit ausgeprägtem Profil haben, die Fußknöchel überdecken, atmungsaktiv und wasserdicht sein (GORE-TEX). Häufig stand ich für kürzere Zeit in seichten Gewässern, wo ich das Stativ aufstellte, lief über Sandstrände, Felsen, moosige Waldböden, Morast und geteerte Wege.

Insektenschutz

Scheint die Sonne (wärmere Temperaturen) und weht wenig Wind, können insbesondere die Midges eine Plage sein. Diese fallen dann in riesigen Wolken über einen her, sobald man stehen bleibt und beißen sofort in unbedeckte Hautstellen, was unangenehm ist und für einige Zeit rote Flecken hinterlässt. Während des Einatmens dringen die Biester in Nase und Mund ein. Der beste Schutz ist, alle Hautstellen mit Kleidung zu bedecken und über den Kopf ein sehr engmaschiges Mückennetz zu tragen. Das geht nicht immer. Wir hatten gute Erfahrungen mit dem Mückenschutzmittel Smidge, das es praktisch überall zu kaufen gab (Supermärkte, Campingbedarf). Dies trugen wir nur bei Bedarf auf unbedeckter Haut, was glücklicherweise selten war.

Übernachten

Wir übernachteten in Bed & Breakfasts, ohne vorher zu buchen. Ich empfehle, bereits zuhause zu buchen, falls die Aufenthaltsorte und -Zeiten bekannt sind, da in der Urlaubszeit die meisten ausgebucht sind. Gegenüber Hotels haben Bed & Breakfasts den Vorteil, dass die Atmosphäre familiärer ist. Unsere Vermieter waren alle sehr freundlich, hilfsbereit und gaben Tipps bezüglich Wanderwegen, Sehenswürdigkeiten und Restaurants.

Bezahlt wird in der Regel mit Bargeld, sofern das nicht im Voraus beim Buchen erfolgte. Auch bei bereits ausgebuchten Bed & Breakfasts kann eine Anfrage lohnen: Manchmal ist dennoch ein Zimmer frei oder die Besitzer können Alternativen nennen. Eine telefonierte und besorgte uns so eine andere Unterkunft. Auch hin und wieder anzutreffende Touristik-Informationszentren können ein Bed & Breakfast vermitteln. Weiterhin gibt es Smartphone-Apps, die Unterkünfte in der aktuellen Umgebung anzeigen und anbieten, mit diesen zu telefonieren.

Das Zelt erschien mir eine weniger sinnvolle Alternative für einen längeren Aufenthalt, da es praktisch immer nass wäre nach dem Zusammenlegen und möglicherweise Midges sich gerne außen herum tummeln und so ein gemütliches Sitzen vor dem Zelt verhindern. Wir sahen viele Wohnmobile. Angesichts enger, steiler und kurvenreicher Straßen sollte man so ein großes Auto sehr gut manövrieren können. Für Notfälle, wenn keine andere Unterkunft vor Ort ausfindig zu machen ist, führten wir trotzdem ein Zelt mit inklusive Liegematten und Schlafsäcke. Zum Glück benötigten wir es nicht.

Essen und Trinken

Wie es der Name besagt, ist bei Bed & Breakfasts das Frühstück enthalten. Das Mittagessen nahmen wir abends in Restaurants ein, da wir tagsüber wanderten. Für die Zeit dazwischen besorgten wir uns Essen in Bäckereien und Lebensmittelgeschäften.

Abbildung: Eilean Donan Castle. Als wir auf die Burg zufuhren, war sie von zwei Regenbögen eingerahmt. Nachdem ich das Stativ aufgebaut hatte, hielten mehrere andere Autofahrer am selben Platz und fotografierten dieses Schauspiel ebenfalls.

Wanderwege

Im Prinzip kann man überall aussteigen und loswandern. Für die Planung hat sich der Website walkhighlands bewährt. Dort wählt man das Gebiet aus, in dem man gerade ist oder in dem man später wandern will und kann nach Schwierigkeitsgrad abgestuft eine Wanderung aussuchen. Die Routen können als GPX-Datei heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Die GPX-Dateien habe ich in die Smartphone-App GAIA GPS importiert und anschließend die passenden Kartenbereiche heruntergeladen. So konnte ich auch ohne (ausreichenden) Empfang im Zweifel unterwegs überprüfen, ob ich den richtigen Weg einschlug.

Abbildung: Teilabschnitt eines Wanderwegs im Glenmore Forest. Etliche Wanderwege führen mehrere Naturereignisse vor. Innerhalb von zwei bis vier Stunden verweilt man so an Wasserfällen, läuft durch Wälder, sieht Berge, Seen und das Meer.

Sonstiges

Elmar Baumann, 19.08.2018.

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