Exkurs: Gedanken über das Vermitteln von Informationen
Ist mir bewusst, was ich mitteilen will? Was ist meine Grundidee, was meine Absicht? Teile ich diese direkt mit und ist sie dem Leser schnell klar? Wieviel weiß ich von dem, was ich schreibe? Wieviel kann der intelligenteste Mensch darüber wissen, nachdem er sich damit beschäftigt hat, interessiert, motiviert und intensiv? Sind das 100 Prozent, weiß ich daran gemessen vielleicht zwischen einem und hundert Prozent. Mehr als ich weiß, kann ich nicht lehren.
Sind meine Ansichten richtig? Ich halte es für erforderlich, zu wissen, was ich nicht weiß und mein Wissen zu überprüfen. Sokrates soll gesagt haben: "Ich weiß, dass ich nicht weiß" und damit vermutlich gemeint, er kenne sein Nichtwissen. Schriebe ich alle Aussagen farbig, sichere grün, unsichere orange und ungewisse rot, wäre für mein Empfinden zu viel Orange im Text und die eine oder andere Stelle rot. Lernen und Lehren erfordert, Fragen zu stellen, Wissen und Überzeugungen infrage.
Bevor ich schreibe, entscheide ich, wie viel von meinem Wissen im Text stehen soll. Ich versuche, in der Hauptsache die Informationen aufzuschreiben und Redundanz nur hinzuzufügen, wenn sie hilft, zu verstehen. Ist mein Text konkret? Begründe ich, was ich behaupte? Zweierlei möchte ich vermeiden: Komplizierten Satzbau und falsche Reihenfolge. Ist wahr, was ich schreibe? Jedes Wort ist von Bedeutung, es kann nicht ohne weiteres ersetzt werden durch ein anderes. Es ist schwierig, die richtigen Wörter zu finden.
Ist der Text fertig und den Leser interessiert der Inhalt: Versteht er ihn? Hilfreich für's Lernen sind Interesse, Willen und Ausdauer. Reichen Umfang und Komplexität aus oder will der Lernende weniger wissen? Lernen ist Arbeit und dauert sie lange, benötigt der Lernende Willen und Ausdauer.
, 02.05.2006