Was ist Fotografieren?
Anfangs bedeutete Fotografieren für mich, auf den Auslöser der Kamera zu drücken. Als ich die chemischen und physikalischen Grundlagen tiefer verstand, stellte ich mir vor, wie das Motiv Licht in alle Richtungen aussendet. Ein Objektiv projiziert davon ein Bild, das dauerhaft festgehalten wird. Heute verstehe ich Fotografieren als einen umfangreichen Vorgang, bei dem die Fototechnik ein Hilfsmittel ist, das ich kurz benutze.
Am wichtigsten ist meine Motivation. Ich habe Freude daran, Bilder zu fotografieren, die mich und andere berühren. Was ich fotografiere, finde ich interessant. Ich will es auf meine Art und Weise zeigen.
Fotografiere ich, betrachte ich alles anders als gewöhnlich. Ich ignoriere instinktiv, was mit hoher Wahrscheinlichkeit keine guten Bilder ergibt und erfasse, was interessante Bilder ergeben könnte. Ich weiß, was mich reizt: Die Form, die Farben, die Struktur, wie das Licht einfällt, …
Ich überlege, was ich tun kann, damit ein gutes Bild entsteht, nehme intuitiv mehrere mögliche Ergebnisse vorweg und führe das Notwendige durch. Jetzt geschieht die Fototechnik. Ich setze sie so ein, dass ich mein Wunschbild erhalte.
Gelungene Bilder bearbeite ich, bis sie mir genügen. Schließlich präsentiere ich sie im Web, in Fotobüchern, an der Wand.
Fotografieren ermöglicht mir, auf besondere Weise mitzuteilen, was mich berührt.
, 19.08.2017.